
Ob im Sommer oder Winter, bei leichtem Nebel oder Sonnenschein, die Gipslöcher ziehen alle Blicke auf sich. Die tiefen Krater wirken je nach Licht schon etwas geheimnisvoll, die vielfältige Blütenpracht verzaubert alle Naturliebhaber. Nicht nur Geologen, auch neugierige Kinderaugen werden von diesem Ausflug begeistert sein.
Damit die Schönheit noch lange bewahrt werden kann und sowohl die heimischen Tiere als auch die zahlreichen Pflanzen ihren Lebensraum nicht verlieren, wurden die Gipslöcher zum Naturschutzgebiet erklärt.
Aber wie sind die Gipslöcher eigentlich entstanden und was sind diese Dolinen, von denen immer alle sprechen?
Bestehen aus über 1000 Dolinen verschiedener Größe
die größte Doline ist ca. 35 Meter tief und hat einen Durchmesser von 100 Meter
Naturschutzgebiet seit 1988
Was sind eigentlich Dolinen?
Dolinen sind eine geologische Besonderheit. Sie werden auch Karsttrichter genannt und geben uns so einen Hinweis auf ihre Entstehung. Dank chemischer Verwitterung ist es möglich, dass mittels Kohlensäure das Gestein im Untergrund gelöst werden kann und dadurch Hohlräume entstehen. Dank der Trichterform kann das Wasser in die Tiefe eindringen und so das Gestein nach und nach lösen. Wenn die Hohlräume groß genug sind, bricht die darüber liegende Erdschicht ein und an der Oberfläche werden Mulden sichtbar. Diese werden dann als Dolinen bezeichnet.
Auf dem Wanderweg durch die Gipslöcher kann man in diese einzigartige Welt eintauchen. Schon nach wenigen Metern sind die Veränderungen sichtbar und die Besonderheit der Landschaft kommt vollkommen zur Geltung.
Woher kommt der Name Gipslöcher?
Die Gipslöcher sind beeindruckende, teils sehr große Dolinen. Entstanden sind sie durch das Auflösen des Gipses im Untergrund. Das landschaftliche Erlebnis, das wir heute bestaunen dürfen, ist das Ergebnis von Wasserbewegungen und Erosion von tausenden von Jahren. Auch in Zukunft wird sich die Landschaft durch die fortschreitende Verwitterung noch weiter verändern.
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Warum sind die Gipslöcher etwas Besonderes?
Die Gipslöcher in Oberlech haben dank der über 1000 Dolinen eine beeindruckende Größe. Etwa 100 Meter Durchmesser misst die größte Doline und hat eine stolze Tiefe von knapp 35 Meter. Die sogenannten unteren Gipslöcher sind für alle Wanderfans gut erreichbar und ideal für eine abwechslungsreiche Familienwanderung.
Besonders wachsame Entdecker können mit etwas Glück auch das ein oder andere Murmeltier beobachten. In der abwechslungsreichen Landschaft fühlen sich die kleinen Tiere mit ihren charakteristischen Pfiffen besonders wohl.
Neben den eindrucksvollen Kratern kann man auch das stolze Bergpanorama der Arlbergregion in vollen Zügen und ganz in Ruhe genießen. Kraft sammeln in der Natur, herrliche Erinnerungen mit der Familie schaffen und bei jeder Wanderung eine neue Besonderheit entdecken - all das ermöglichen die Gipslöcher.
Pflanzenvielfalt auf über 1700 Meter
Beim Wandern über den Pfad durch die Gipslöcher werden alle Naturliebhaber große Augen machen. Neben der üblichen alpinen Pflanzenvielfalt können wahre Blumenexperten auch unterschiedliche Orchideenarten benennen. Die Alpenflora verwöhnt uns immer mit farbenfroher Abwechslung und neuen Eindrücken, auch wenn man die Route schon öfter gelaufen ist.
Ganz wichtig: Die Gipslöcher sind seit 1988 ein Naturschutzgebiet, deswegen bitte unbedingt auf den markierten Routen bleiben. So wunderbar die verschiedenen Orchideen und anderen Pflanzen auch blühen, bitte keine Blumen pflücken und mit nach Hause nehmen. Wenn wir gemeinsam auf unsere Natur aufpassen, können wir uns alle noch lange daran erfreuen.