GELEBTE NACHHALTIGKEIT IN LECH ZÜRS AM ARLBERG

Gestern. Heute. Morgen.

Nachhaltigkeit. Ein schönes Wort. In unserer Zeit hört man es oft, wenn große Marken ihre grüne Seite zeigen möchten. Oder gut gemeinte Initiativen die Welt verändern. Aber was wäre, wenn Nachhaltigkeit nicht nur ein Wort wäre? Sondern ein Wert. Eine Lebenseinstellung. Eine Herzensangelegenheit. Und was wäre, wenn man nicht erst seit heute an morgen denken würde? Sondern schon gestern damit angefangen hätte. Lech Zürs ist seit vielen Jahren und Jahrzehnten ein Vorreiter für nachhaltige Entwicklung im Einklang von Mensch und Natur.

Ein Wunder namens Natur

Qualität vor Quantität: Dieser Leitgedanke prägt Lech Zürs schon seit den 1960er Jahren. Immer mit dem Ziel, den dörflichen Charakter des Ortes zu bewahren und die Umwelt nachhaltig zu schützen. Strenge Bauverordnungen und das räumliche Entwicklungsleitbild tragen diese Vision in unsere Zeit. Denn weniger ist auch heute noch mehr. Mit der Beschränkung auf 10.000 Gästebetten setzt Lech Zürs auf behutsamen Qualitätstourismus. Wir schonen die Ressourcen, pflegen die Naturlandschaft und fördern die Landwirtschaft. Schön, dass es hoch am Arlberg noch Wunder gibt: die Wunder der Natur.

ENERGIE AUS DER NATUR

Biomasseheizwerk Lech

Hackgut aus der Region: Aus diesem erneuerbaren Energieträger produzieren die Biomasseheizwerke in Lech, Zug, Oberlech und Zürs genügend Energie, um nahezu 100 Prozent aller Haushalte und Betriebe mit wohliger Wärme zu versorgen. Ein landesweit bestauntes Konzept, das im vorigen Jahrhundert wurzelt. 

 

Im Jahr 1997 nahm eine Vision Gestalt an: Das Biomasseheizwerk in Oberlech ging in Betrieb und ebnete den Weg für ein Vorarlberger Erfolgsmodell. 1999 folgte bereits das zweite Heizwerk in Lech, 2007 das dritte in Zug. 2009 wurde das Heizwerk Oberlech erweitert und produziert durch die Photovoltaikanlage an der Fassade 45 Megawattstunden Ökostrom pro Jahr. 2010 entstand schließlich das vierte in Zürs. Durch die Biomasseheizwerke werden jährlich rund 7,75 Millionen Liter Heizöl oder 24.000 Tonnen an CO2-Emissionen eingespart. Dass dabei Energieeffizienz und Baukultur keine Gegensätze sind, beweist der Vorarlberger Holzbaupreis aus dem Jahr 2010.

MOBILITÄT

Blaue Flotte und Grüne Garage

Seit den 1990er-Jahren steuert der öffentliche Verkehr in Lech Zürs in Richtung Zukunft: Der Ortsbus Lech startete im Sommer 1997 mit vier Bussen auf zwei Linien. Zweieinhalb Jahre später zählte die ortsbildprägende „Blaue Flotte“ schon mehr als eine Million Passagiere. Bis heute hat das komfortable Angebot die Mobilität des Ortes spürbar und messbar verändert. Immer mehr Einheimische und Gäste verzichten auf ihre PKWs und nutzen den Skibus. Auch die Elektromobilität kam hier schon früh ins Rollen. Im Sommer 2011 startete der Verleih von E-Bikes und E-Rollern, ein Jahr später eröffnete die erste E-Tankstelle. Ein wegweisender Meilenstein folgte in der Wintersaison 2018/19: In Kooperation mit BMW und der Vorarlberger Kraftwerke AG entstand Europas erste vollelektrifizierte „Green Garage“ für E-Fahrzeuge. Ein Jahr später schloss sich der Kreis zur „blauen Flotte“, als ein Elektrobus für den öffentlichen Verkehr getestet wurde. Alle einsteigen! Die Zukunft fährt in Lech Zürs emissionsfrei.

ÖKOSTROM

Zu 100% erneuerbare Energie

Ein Energieschatz, der sich ständig erneuert, als Geschenk der Natur. Wasserkraft ist die bedeutendste und wertvollste heimische Energiequelle. Was technische Pionierleistungen und Innovationen hinsichtlich dieser umweltfreundlichen Stromerzeugung betrifft, gilt Österreich als vorbildlich. So auch das Vorarlberger Unternehmen „illwerke vkw AG“, das die Ressource der Zukunft in seinem Ökostromprodukt „Österreichische Wasserkraft“ bündelt. Erzeugt u. a. mit Pumpspeicherkraftwerken wie dem Kopswerk II, bei seiner Fertigstellung 2009 das modernste der Welt.

 

Seit dem Frühjahr 2020 setzt die Ski-Zürs-AG gänzlich auf die regenerative Energiequelle und betreibt sämtliche Seil- und Sesselbahnen, Bergrestaurants, Schneeanlagen etc. zu 100 % mit dem TÜV-zertifizierten Ökostrom – purer österreichischer Wasserkraft. Dank der sauberen Energielösung werden von der Ski-Zürs-AG rund 1.265 Tonnen an CO2-Emissionen sowie radioaktive Abfälle vermieden. Ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz und zur angestrebten Energieautonomie Vorarlbergs. 

In 3 Minuten mit der Bergbahn von Lech nach Oberlech

Verkehrsfreies Oberlech

Verkehrsfrei urlauben – eine Utopie? In Oberlech ist diese Vision schon seit 1997 Realität. Ein europaweit einzigartiges Konzept macht’s möglich: Während die Wintergäste von Lech aus mit der Bergbahn nach Oberlech schweben, erfolgt die Versorgung der Hotels über das Tunnelsystem. Von Dezember bis April läuft so die gesamte Versorgung des verkehrslärmfreien Ortsteils über diese emissionsfreie Infrastruktur. Dabei werden Waren von und zu den Hotels ausschließlich mit Electrocars transportiert.

SEILBAHNEN & ÖKOLOGIE

Hochalpiner Weitblick

Man schrieb das Jahr 1937, als in Zürs der erste Schlepplift Österreichs gebaut wurde. Mit diesem Weitblick wurde mit der technischen Innovation auch der Umweltschutz in die Berge getragen. Lange bevor der Begriff in aller Munde war. Von 1978 bis 2000 lud man die Fachwelt zu Internationalen Hochlagen-Umwelttagungen, um die wissenschaftliche Basis für den nachhaltigen Umgang mit der alpinen Natur zu schaffen. Die weltweit beispielgebende Hochlagen-Renaturierung und ein zielgerichtetes Öko-Audit für Skigebiete fanden hier ihren Ursprung. Innovativ zeigen sich die Skilifte Lech auch durch den nützlichen Brückenschlag zur hochalpinen Landwirtschaft. 

 

Seit 2008 werden Schottische Hochlandrinder gezüchtet, um Steilflächen zu beweiden und damit Lawinenabgängen vorzubeugen. Der auf 1.760 Metern Seehöhe errichtete Schottenhof in Oberlech gilt als topmoderner Vorzeigebetrieb und zukunftsweisendes Modell. Hier oben schließt sich der Kreis in puncto Nachhaltigkeit, wenn das Fleisch der Hochlandrinder in der heimischen Gastronomie verwertet wird.

LOKALE LANDWIRTSCHAFT

Ursprung und Erhalt der Landschaft

Seit der Besiedelung vor rund 700 Jahren wurde die Höhenregion durch großflächige Weide- und Heuwirtschaft geprägt. Sattgrüne Matten und blühende Bergwiesen so weit das Auge reicht. Von damals bis in die Gegenwart machen sich die Lecher Landwirte durch ihre arbeitsreiche Landschaftspflege verdient. Selbst die steilen Magerwiesen bis auf 2.000 Höhenmeter werden gemäht. Nur ein Schnitt im Jahr und der Verzicht auf Düngung führen zu außergewöhnlichem Artenreichtum, mit über 60 teils seltenen Pflanzen. 

 

Auf den weitläufigen Alpflächen grasen im Sommer an die 2.000 Stück Vieh, auch aus dem Klostertal, Tirol und der Schweiz. Die Milch aus Lech wissen nicht zuletzt die hiesige Gastronomie und deren Gäste zu schätzen. Ebenso Joghurt, Frischkäse oder das vom heimischen Bäcker veredelte Heumilcheis. Ob als Erzeuger regionaler Köstlichkeiten, ob durch Bewirtschaftung der Schutz- und Bannwälder oder die Pflege der charakteristischen Kulturlandschaft – die Lecher Landwirte geben wohl das eindrücklichste Beispiel für gelebte Nachhaltigkeit.

GLOBAL DENKEN, LOKAL HANDELN

Hier gibt es ihn noch, den Bäcker vor Ort

Haubenköche, die aus regionalen Zutaten ein Erfolgsrezept machen. Metzger und Bäcker, die ihre lokalen Lieferanten beim Vornamen kennen. Almhütten, die Gäste bewirten statt Massen abzufertigen. Gelebte Nachhaltigkeit ist in Lech Zürs nicht nur eine Frage von Energiekennzahlen und Emissionswerten. Sondern hat auch sehr viel damit zu tun, wie die Menschen wirtschaften und sich begegnen. „Global denken und lokal handeln“ ist hier schon seit vielen Jahrzehnten mehr als nur ein viel zitiertes Schlagwort: Es ist eine Lebenseinstellung. 

 

Und es ist eine Geisteshaltung: Das zeigt sich besonders stimmig bei der vo:dô (von:hier) Messe. Ein wahrlich wohlschmeckendes Beispiel für das nachbarschaftliche Miteinander, welches in Lech Zürs gelebt wird. Jeweils zum Winterbeginn präsentieren in Lech regionale Landwirte und Produzenten ihre typischen Vorarlberger Spezialitäten. So wachsen aus althergebrachten Traditionen neue Ideen und finden hier Raum und Zeit zur Entfaltung.

Projekte & Auszeichnungen

Pflanzgarten

Seit über 30 Jahren betreibt Lech einen Pflanzgarten mit speziellem Fokus auf die regionaltypische Flora. Über 2.000 Bäume werden hier jährlich gepflanzt – und die herangezogenen Setzlinge kommen zum Beispiel bei Aufforstungsprojekten oder auch in privaten Gärten zum Einsatz.

 

Kanalnetz

Eine vollbiologische Abwasserreinigungsanlage sorgt bereits seit 1976 für saubere Verhältnisse. Ebenso das voll ausgebaute Kanalsystem. Sämtliche Gebäude, auch die weit vom Ortskern entfernten Skihütten, sind an das öffentliche Kanalnetz angeschlossen. Ohne Ausnahmen und ohne Kompromisse.

 

Energiemanager

Für Energie- und Förderungsfragen stand vor Ort ein Experte mit Rat und Tat zur Seite. Er unterstützte die Bürger in allen relevanten Bereichen: von der Heizpumpentauschaktion über den Einbau von sparsamen Duschbrausen oder intelligenten Stromzählern bis zum Ausbau von Solarenergie und Photovoltaik.

 

Auszeichnungen

Lech Zürs ist ein ausgezeichnetes Beispiel für Nachhaltigkeit. Das sagen nicht wir – das sagen unabhängige Juroren. Ein paar Beispiele: „Bergkristall für saubere Landschaft“ (Alpenschutzverband 2002); „Schönste Gemeinde Vorarlbergs“ (2002); „Schönstes Dorf Europas“ (Entente Florale 2004). Aber als schönste Anerkennung zählt in Lech Zürs seit jeher die Wertschätzung seiner Gäste und Freunde aus aller Welt.

Projekte & Auszeichungen

Modellregion

Gemeinsam mit der Nachbargemeinde Warth fungierte Lech bereits ab 2010 als Energiemodellregion. Das Maßnahmenbündel umfasste unter anderem eine LED-Aktion für Tourismusbetriebe und die Umstellung auf dimmbare LED-Straßenleuchten. Letzteres reduzierte die diesbezüglichen Jahresenergiekosten fast auf ein Viertel.

 

Klimaschule

Mit dem Projekt „Klimaschule Lech“ wurde auch der Jugend das Thema Nachhaltigkeit nähergebracht. Über das gesamte Schuljahr 2014/15 hinweg wurden in allen Klassen die Zusammenhänge zwischen Klima, Energie und dem eigenen Lebensstil erörtert. Dabei galt es, das Gelernte auch im Alltag umzusetzen, um die Auswirkungen des eigenen Handelns zu erkennen.

 

Turn to zero

Als Partner von „turn to zero“ ist die Gemeinde Lech seit 2019 klimaneutral. Neben dem Reduzieren des vermeidbaren Verbrauchs von Energie und Ressourcen erfolgt die Kompensation nicht vermeidbarer Emissionen durch Unterstützung sorgfältig ausgewählte Klimaschutzprojekte. In Lech werden die CO2-Emissionen zu 100% durch ein internationales Klimaschutzprojekt der Stiftung „myclimate“ Schweiz ausgeglichen. Dasselbe gilt für die Lech Zürs Tourismus GmbH, die als klimaneutrales Unternehmen bereits seit 2018 Partner von „turn to zero“ ist.

 

Gestern. Heute. Morgen.

Nachhaltigkeit kennt keinen Stillstand. Gerade im sensiblen hochalpinen Raum sind Weitblick und Feinsinn unser Antrieb auf dem Pfad in Richtung Zukunft. Heute an morgen denken: Diese Philosophie ist tief in unseren Köpfen und Herzen verwurzelt. Schön, wenn unsere Kraftplätze und Sehnsuchtsorte auch übermorgen noch die gleiche Energie ausstrahlen wie seit eh und je.

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